Die Studierendenzahl in Regensburg befindet sich auf einem Rekordhoch, allerdings reichen die Wohnraumplätze bei weitem nicht aus. Die Regensburger Grünen kritisieren den Mangel an studentischem Wohnraum und wollen Abhilfe schaffen.
„Die Studierenden prägen Regensburg und machen unsere Stadt lebendig. Die katastrophale Wohnsituation wird allerdings gerade zu Semesterbeginn besonders deutlich“, erläutert Stefan Christoph, Oberbürgermeisterkandidat und Vorsitzender der Regensburger Grünen. Wenn man wolle, dass nicht nur die Kinder von Akademiker*innen sich ein Studium leisten können, gehöre dazu auch die soziale Flankierung, etwa durch bezahlbare Wohnungen. Um den Mietmarkt insgesamt zu entzerren, will der grüne Oberbürgermeisterkandidat das Engagement der Stadtbau GmbH verstärken. Für den studentischen Wohraum sieht er allerdings vor allem die Staatsregierung in der Verantwortung: „Die Studierendenzahlen in Regensburg sind auf einem Rekordhoch, die Wohnraumplätze stagnieren jedoch“, kritisiert Christoph.
„Die Mietpreise für WG-Zimmer explodieren. Die Organisation von Notunterkünften durch Studierende zeigt jedes Jahr sehr deutlich, dass bezahlbarer Wohnraum dringend benötigt wird“, ergänzt Theresa Eberlein, Stadtvorsitzende der Regensburger Grünen. Fünf Wohnanlagen des Studentenwerkes müssten nach Angaben der Landesregierung in Regensburg saniert werden, allerdings ist die Sanierung nur für eine Anlage geplant. „Es ist beschämend, dass es nicht einmal gelingt, sich um die bestehenden Wohnungen zu kümmern. Der Freistaat hat das Ausmaß der Wohnungsnot offensichtlich noch immer nicht begriffen“, kritisiert Eberlein.
Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studierende im Freistaat ist „ein Spiegelbild eines komplett aus der Balance geratenen Wohnungsmarkts“, sorgt sich der wohnungspolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Jürgen Mistol. So tobt in Städten und Ballungsräumen ein Wettbewerb um kleine Mietwohnungen, was die Preise in die Höhe treibt und die Wohnungsnot der Studierenden befeuert. „Um die Konkurrenz auf dem Mietmarkt zu entschärfen, braucht es mehr staatliches Engagement“, so Jürgen Mistol. Die Antwort der Staatsregierung auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordeten zeigt, dass die Anzahl der Wohnheimplätze in Regensburg seit 2015 auf einem niedrigen Niveau verharrt, bei gleichzeitiger Erhöhung der Studierendenzahl.