Die Entscheidung zur Sanierung des Pfaffensteiner Tunnels ohne den Bau einer dritten Röhre ist gefallen. Es bleibt die Frage, wie der Verkehr während der Sanierung bewältigt werden kann. Die GRÜNEN Regensburg fordern, das verbleibende Zeitfenster verstärkt für den Ausbau des ÖPNV zu nutzen.
Die Autobahngesellschaft Südbayern hat sich für eine Sanierung mit Ausbau und gegen den Bau einer dritten Tunnelröhre entschieden. „Wir begrüßen die Entscheidung gegen eine weitere Röhre. Die Autobahndirektion hat klar aufgezeigt, dass das weder sinnvoll noch realistisch wäre. Diese Haltung teilen wir.“, meint Oliver Groth, Sprecher der Regensburger GRÜNEN dazu. „Jetzt muss die Stadt die notwendigen Entscheidungen treffen, um einen Verkehrskollaps zu verhindern“, fügt er an.
„Das Verkehrsproblem ist absehbar. Die Stadt hat während der fünfjährigen Planungsphase eine letzte Frist, um sich auf die Zeit des Umbaus vorzubereiten und das entstehende Nadelöhr zu entlasten“, sagt Julia Krebs, ebenfalls Sprecherin der GRÜNEN Regensburg dazu, und weiter: „Diese Zeit muss genutzt werden, um den ÖPNV massiv auszubauen. Die Menschen brauchen eine echte Alternative zum Auto. Diese muss schnell, bequem und auch für die Menschen auf dem Land nutzbar sein. Das muss einer der Hauptpunkte zur Entschärfung der Situation sein.“
Groth ergänzt: „Um die bereits bestehenden Verkehrsprobleme in der Stadt lösen zu können, müssen wir zukunftsweisende Entscheidungen treffen. Die Entscheidung gegen die dritte Röhre erhöht den Druck, endlich die nachhaltige Verkehrswende anzupacken.“ „Leider ist hier schon wertvolle Zeit verschwendet worden“, fügt Groth an.
Julia Krebs verweist dabei auf den offenen Brief „ÖPNV boostern“ von 23 Vereinen, Initiativen und Parteien: „Die 9€-Initiative des Bundes ist der Anlass, jetzt endlich wesentliche Verbesserungen am ÖPNV vorzunehmen.“ Neben dauerhaft günstigen Preisen seien dies Vorrang für ÖPNV im Verkehr und Optimierung von Netz und Taktung. Oliver Groth bemerkt: „Im Vertrag der grauen Koalition stehen durchaus sinnvolle Vorhaben dazu, leider sehen wir absolut keinen Willen, diese auch wirklich umzusetzen. Das Hickhack um die Umwidmung der Andreasstraße als Fahrradstraße zeigt, dass die CSU, die sich populistisch als Kämpferin für jeden einzelnen Parkplatz gibt, weiter auf den Vorrang des Autoverkehrs setzt, und die SPD ihr das am Ende ermöglicht. So kommt man nicht weiter, es müssen nun endlich alle verantwortlich zusammenarbeiten und den ÖPNV ausbauen.“