Drei „starke Frauen Bayerns“ porträtiert das Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales seit Kurzem auf www.bayerns-frauen.de – und die Regensburgerin Wiebke Richter ist eine von ihnen. Das Ministerium würdigt damit ihr Engagement in Politik und Gesellschaft und ihre Vorbildrolle als eine Frau mit Behinderung, die sich einmischt und die Dinge selbst in die Hand nimmt.
Wiebke Richter sitzt für die Regensburger Grünen im Stadtrat. Vor Jahren hat sie den Arbeitskreis „Frauen Inklusiv“ gegründet, der Regensburger Institutionen, die Frauen und Mädchen unterstützen, miteinander vernetzt und barrierefreier macht. Barrierefreiheit ist die wichtigste Voraussetzung für Teilhabe. Eine von ihr gegründete Auditgruppe von Menschen mit Behinderung testet daher im Auftrag von Stadt und Landkreis Gebäude und öffentliche Außenbereiche auf Barrierefreiheit.
Inklusion und Teilhabe sind Richters Herzensthemen. Die Rollstuhlfahrerin arbeitet als Psychologin in einer Beratungsstelle, aber auch die Politik nimmt einen sehr großen Platz in ihrem Leben ein, denn das ist oft der Hebel, um Barrieren und Missstände abzubauen. „Es scheint immer wieder meine Aufgabe zu sein, als Erste einen Weg zu bahnen“, schätzt sie ihr Engagement ein. „Aber ich merke, dass ich etwas bewegen kann.“ Und so tritt sie bei der Wahl im kommenden Oktober als Direktkandidatin der Regensburger Grünen für den Bezirkstag an. „Im Bereich Inklusion liegen in Bayern viele Zuständigkeiten beim Bezirk. Deshalb will ich auch dort ansetzen“, so Richter, „ich tue das für all diejenigen, die die Kraft dazu nicht haben. Es freut mich sehr, dass das Ministerium meinen Einsatz wahrnimmt und hoffe, das schlägt sich beizeiten in der Landespolitik der Staatsregierung nieder“, schließt sie mit einem verschmitzten Lächeln.
Auch der Regensburger Kreisverband freut sich über die Ehrung. Sprecherin Helene Sigloch betont: „Wir sind ein inklusiver Kreisverband. Unser Ziel ist politische Teilhabe für alle. Durch Wiebkes Engagement und ihre Beharrlichkeit konnten wir schon viele Hürden abbauen. Wiebke ist auch für mich persönlich ein großes Vorbild, das mir beweist, dass sich Einsatz in der Politik und anderswo lohnt und man wirklich etwas bewegen kann.“