„‚Aus den Augen, aus dem Sinn‘, scheint das Motto der Bayerischen Staatsregierung für alle Probleme der Corona-Pandemie zu sein“, schimpft der grüne Stadt- und Fraktionsvorsitzende Stefan Christoph über die aktuellen Pläne der Bayerischen Staatsregierung zur Ausweitung von Alkoholverboten in bayerischen Städten. Während Expert*innen empfehlen, den Sommer möglichst draußen zu verbringen, wolle die Staatsregierung genau das einschränken. Nicht jede*r könne es sich leisten, den ganzen Abend in der Speisegastronomie zu verbringen. „Das von der Staatsregierung propagierte Alkoholverbot führt dann im Endeffekt nur zu Verdrängung und dazu, dass Menschen sich in privaten Räumen treffen, ohne dass Infektionsschutzmaßnahmen auch nur irgendwie durchgesetzt werden können.“ Der Grünen-Politiker fordert die sinnvolle Umsetzung von Infektionsschutzgesetzen statt wilder Verbotsorgien.
Dass Menschen sich trotz unverhältnismäßiger Verbotsmaßnahmen treffen würden, zeigen die vergangenen Wochenenden. Feiern hätten sich schlicht vom Grieser Spitz auf den Neupfarrplatz verlagert, so die Grünen-Stadtvorsitzende und Stadträtin Theresa Eberlein. „Die CSU zeigt jetzt wieder ihr Gesicht als Verbotspartei“, kritisiert Eberlein. Ein ernst gemeinter Vorschlag könne die neueste Verlautbarung aus München wohl kaum sein: „Heißt das: Sozialleben nur für diejenigen, die es sich leisten können?“, so Eberlein und verweist darauf, dass ein gemütliches Beisammensein im Freien anscheinend härter sanktioniert werde als maßlose Feierei von Deutschen im Ausland ohne irgendwelche Hygiene- und Abstandsregelungen. Die Corona-Pandemie dürfe Vermögensunterschiede in der Gesellschaft nicht noch weiter aufreißen.