Bei ihrer Stimmkreisversammlung nominierten die Regensburger Grünen am vergangenen Freitag, 10. November 2017, den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der grünen Landtagsfraktion Jürgen Mistol als Direktkandidaten für die Landtagswahl im kommenden Jahr. Für die Wahl zum Oberpfälzer Bezirkstag geht der Grünen-Stadtvorsitzende Stefan Christoph als Direktkandidat ins Rennen. Als Listenkandidatinnen votierten die Mitglieder der Grünen die Grünen-Geschäftsführerin Veronika Zeichinger für die Landtagsliste und Stadtvorsitzende und Stadträtin Maria Simon für die Bezirksliste.
Für Jürgen Mistol, der die grüne Landtags-Fraktion unter anderem im Europaausschuss vertritt, könne der Europäische Einigungsprozess gar nicht hoch genug bewertet werden. Dieser habe bis heute maßgeblich dazu beitgetragen, dass die Menschen in Mitteleuropa seit langem sicher und ohne Krieg leben können. Vom Fall des Eisernen Vorhangs habe Regensburg in besonderem Maße profitiert. „Für Europa und eine weltoffene Gesellschaft lohnt es sich zu kämpfen!“. Als weiteren Arbeitsschwerpunkt nannte er die Bau- und Wohnungspolitik. In Ballungsräumen wie Regensburg gebe es in Bayern einen erheblichen Mangel an bezahlbaren Wohnungen. „Wir brauchen dringend mehr Geld für die Wohnraumförderung und müssen den Rahmen so setzen, dass staatliche Förderung nachhaltig ist und keine Wirtschaftsförderung mit sozialer Zwischennutzung.“
Der 29-jährige Politikwissenschaftler Stefan Christoph will sich im Bezirkstag der Oberpfalz vor allem für alternative Kulturförderung stark machen: „Kultur in der Oberpfalz ist nicht nur Zwiefacher, sondern auch Punk!“ sagt Christoph in seiner Bewerbungsrede. Um Menschen in der ganzen Oberpfalz kulturelle Angebote zu bieten, will er das Engagement des Bezirks fürPopkultur und alternative Kultur noch weiter ausbauen. Daneben will Christoph sich für ein Förderprogramm für demokratische und antifaschistische Bildungsarbeit einsetzen, das Initiativen und Vereinen aus der ganzen Oberpfalz offen stehen soll.
„Ich will mich besonders für Umwelt- und Klimaschutz einsetzen. Die umstrittene 10H-Abstandsregelung für Windräder, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Freistaat behindert, gehört abgeschafft“, sagt Veronika Zeichinger.
„Der Bezirk gibt 94 % seines Haushalts für Soziales aus. Es ist vorrangige Aufgabe, für eine gute ambulante Versorgung psychisch kranker Menschen zu sorgen. Für uns GRÜNE ist wichtig: Ambulant vor stationär und beides möglichst wohnortnah!“ so die 55-jährige Sozialpädagogin Maria Simon.