Die GRÜNEN in Regensburg sprechen sich deutlich gegen jegliche Bebauung des mit geschützten Bäumen bewachsenen kartierten Biotops an der Lilienthalstraße aus. Das dringende Problem bezahlbaren Wohnens wird nicht mit diesem Grundstück gelöst, dafür sind breitere Ansätze nötig.
„Unsere ersten Plakate zur Bundestagswahl stellen wir am Biotop an der Lilienthalstraße auf“, freut sich Julia Krebs, Sprecherin der GRÜNEN in Regensburg. „Bevor die heiße Phase des Wahlkampfs losgeht, möchten wir dem Biotop, den Bäumen und den angesiedelten Tieren dort eine Stimme geben, indem wir ihnen unsere Plakate leihen.“ Damit solle speziell darauf hingewiesen werden, dass den blumigen Bekenntnissen zu Artenschutz und dem Wert der Natur auch innerhalb der Stadt, die sich während Wahlkämpfen viele Parteien auf die Fahnen schreiben, auch Taten folgen müssen. Mit dieser Plakataktion nehmen die GRÜNEN eine Idee von Jakob Friedl von der Ribisl-Partie auf, die sich an verschiedene Gruppen und Parteien gewandt hat, und danken ihm für die Initiative. „Wir würden uns freuen, wenn sich hier auch andere zu Wort melden, denn so bekommt die Aktion noch mehr Gewicht“, fügt Julia Krebs hinzu.
„Der Erfolg der Petition des Bund Naturschutz für den Erhalt des Biotops zeigt deutlich, dass dies den Menschen ein wichtiges Anliegen ist. Sie wissen, dass es eine wichtige Funktion in der Stadt erfüllt, und deswegen nicht einfach mit Wohnungen oder Gewerbe bebaut werden sollte“, erläutert Oliver Groth, ebenfalls Sprecher des Kreisverbands. „Hier wird das große Problem der Wohnungsnot gegen den Naturschutz ausgespielt“, fügt er hinzu. Selbstverständlich müsse die Wohnungsnot dringend gelindert werden. Eine Bebauung des Biotops sei dafür aber nicht die Lösung, zumal das Grundstück Altlasten aufweise. „Weil die Fläche einzigartig im bebauten Stadtgebiet ist, sollten wir sie nicht opfern. Stattdessen könnte man die großen ebenerdigen Parkflächen in der direkten Umgebung überbauen oder mit Parkhaus plus Wohnbebauung viel sinnvoller nutzen“, schlägt Oliver Groth vor und regt Initiativen der Stadt an. „Wir dürfen nicht nur auf diese eine Stelle schauen, sondern müssen umfassender ansetzen, um wieder bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“
„Sowohl das Volksbegehren Artenschutz als auch die Befragung der Bürger*innen zum Regensburg-Plan 2040 haben gezeigt, dass das Thema den Regensburger*innen wichtig ist. Dieses Grundstück erfüllt für den Stadtbereich als grüne Insel inmitten der Bebauung wichtige Funktionen. Es beherbergt in der ansonsten versiegelten Fläche Tiere und Pflanzen, die sich diesen Raum angeeignet haben. Deswegen heißt es an dieser Stelle: Butter bei die Fische! Jetzt, vor der Bundestagswahl, werden wieder alle Parteien erklären, wie wichtig ihnen Klima- und Artenschutz sind – hier vor Ort können sie es zeigen“, meint Julia Krebs. „Was im Bund gefordert oder versprochen wird, muss auch vor Ort geleistet und umgesetzt werden“, fügt Oliver Groth an und fährt fort: „Regensburg war Gründungsmitglied der ‚Kommunen für biologische Vielfalt‘. Wenn dieses Versprechen etwas wert sein soll, dann muss die Stadt auf die Bebauung des Grundstücks verzichten.“