Es soll sich wieder was drehen in Bayern, und zwar Windräder!“ – mit Ludwig Hartmann zu Besuch bei der Firma Ostwind

 

Bei der Fir­ma Ost­wind dis­ku­tier­ten Jür­gen Mis­tol, Lud­wig Hart­mann und Vero­ni­ka Zei­chin­ger mit Vor­stand Bernd Kier­mei­er, den Unter­neh­mens­lei­tern Ste­fan Bach­mai­er und Phil­ip Milek sowie Pres­se­spre­cher Chris­toph Markl-Mei­der über Maß­nah­men, die jetzt für den Aus­bau der Wind­ener­gie in Bay­ern not­wen­dig sind.

Lud­wig Hart­mann ist es ein beson­de­res Anlie­gen, die Wind­kraft in Bay­ern wie­der vor­an­zu­brin­gen, da in drei bis vier Jah­ren die Atom­kraft­wer­ke in Deutsch­land end­gül­tig abge­schal­tet wer­den und das Ende der Koh­le­nut­zung eben­falls abseh­bar ist. Ange­sichts der gro­ßen Strom­ver­brauchs­zen­tren in Bay­ern sei es also höchs­te Zeit für einen Auf­bruch in die Ener­gie­wen­de – „und dafür müs­sen die rege­ne­ra­ti­ven Bran­chen gestärkt wer­den“, so Hartmann.

Der­zeit herr­sche jedoch in Deutsch­land eine unglei­che Ver­tei­lung bei den in den Aus­schrei­bun­gen der Bun­des­netz­agen­tur bezu­schlag­ten Wind­an­la­gen, beklagt Phil­ip Milek. 90 % der neu­en Wind­rä­der ent­stün­den des­halb ober­halb der Main­li­nie– wäh­rend süd­lich davon die Rea­li­sie­rung nicht zuletzt auch an den baye­ri­schen Bau­richt­li­ni­en scheitere.

Wegen der vie­len Restrik­tio­nen erstre­cken sich die Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren heu­te auf etwa fünf bis sie­ben Jah­re. Zudem wer­den kaum noch neue Flä­chen für die Wind­ener­gie aus­ge­wie­sen. Schuld dar­an ist in Bay­ern vor allem die 10H-Abstands­re­ge­lung. Die­se macht es nahe­zu unmög­lich, wei­te­re Wind­parks zu errich­ten. Da die Rege­lung dem­nächst nach fünf­jäh­ri­gem Bestehen eva­lu­iert wer­den muss, hofft Chris­toph Markl-Mei­der auf eine Anpas­sung, um mit einer indi­vi­du­el­len Raum­pla­nung und orts­be­zo­ge­nen Kri­te­ri­en neue Stand­or­te zu ermöglichen.

Um den erneu­er­ba­ren Ener­gie­be­darf in Bay­ern abzu­de­cken, wäre eine Ver­dop­pe­lung des heu­ti­gen Bestan­des an Wind­kraft­an­la­gen not­wen­dig. Ein wesent­li­ches Augen­merk liegt dabei auf der Ent­wick­lung von Inno­va­tio­nen, wie der Kom­bi­na­ti­on ver­schie­dens­ter Arten rege­ne­ra­ti­ver Ener­gien. In sol­chen Ener­gie­parks der Zukunft wür­de bei­spiels­wei­se Wind­ener­gie mit Was­ser­kraft, Pho­to­vol­ta­ik sowie Bio­gas kom­bi­niert, um bei jeder Wet­ter­la­ge Ener­gie zu gewin­nen, erklärt Ste­fan Bachmaier.

Dabei ist es Bernd Kier­mei­er wich­tig, dass Klima‑, Umwelt- und Arten­schutz Hand in Hand gehen. Es gebe heu­te bei­spiels­wei­se schon die Mög­lich­keit, Wind­rä­der mit Radar aus­zu­stat­ten, um geschütz­te Vögel früh­zei­tig zu erken­nen und Wind­rä­der gezielt abzu­schal­ten. Auch bei der Nut­zung der Wind­ener­gie auf Wald­flä­chen habe er aus den Forst­be­trie­ben posi­ti­ve Rück­mel­dun­gen erhal­ten. So ermög­li­chen es die ent­stan­de­nen Lich­tun­gen, jun­ge Bäu­me oder Sträu­cher zu zie­hen und dabei wert­vol­le Saa­ten für ande­re Auf­fors­tun­gen zu gewinnen.

Je mehr Strom vor Ort pro­du­ziert wird, des­to unab­hän­gi­ger wer­den wir von Tras­sen, Atom­ener­gie und rus­si­schem Gas“, zeigt sich Kier­mei­er über­zeugt. Dafür müs­se ein Bewusst­sein in der Poli­tik, aber auch Akzep­tanz in der Öffent­lich­keit geschaf­fen werden.

Um die Ener­gie­wen­de „mit Wind“ auch in Bay­ern stem­men zu kön­nen, müss­ten jetzt die Rah­men­pa­ra­me­ter in der Poli­tik neu gestellt wer­den, zeig­ten sich die Teilnehmer*Innen der Gesprächs­run­de einig.

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