Dieses Jahr fällt der „Equal Pay Day“ auf den 10. März. Der Equal Pay Day berechnet sich jedes Jahr aufs Neue und stellt die Ungleichheit der Löhne zwischen Männern und Frauen dar. Denn: Der Tag zeigt an, ab wann Frauen bei gleichem Lohn bezahlt werden würden, während Männer schon ab dem 1. Januar bezahlt werden. Alle Arbeit, die Frauen dieses Jahr bereits geleistet haben, ist somit letztlich unbezahlt. Die Lohnlücke betrug 2020 immer noch 19 Prozent. Seit der Tag in Deutschland 2009 das erst Mal berechnet wurde, ist der Equal Pay Day nur um 10 Tage nach vorne gerückt.
„Ein Unding!“, findet Helene Sigloch, Vorstandsmitglied der GRÜNEN Regensburg und Sprecherin des AK Frauen: „Wenn es so weitergeht, dann erlebe ich es nicht mehr, dass dieser Tag auf dem ersten Januar liegt. Zu Equal Pay gehört nicht nur gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Es gehört auch dazu, dass mehr Frauen in die hochbezahlten Positionen aufsteigen können: Firmenvorstände sind immer noch sehr männlich besetzt. Wir brauchen jetzt gleiche Bezahlung für Frauen und Männer.“ Ein besonderes Augenmerk möchte Theresa Eberlein, Vorstandsmitglied und grüne Stadträtin, auf den Lohnunterschied der verschiedenen Berufe legen: Männerdominierte Berufe werden deutlich besser bezahlt; je größer der Frauenanteil in einer Branche, desto stärker senkt sich das Lohnniveau. Das habe man in der Geschichte beispielsweise bei Programmierer*innen gut beobachten können. „Es wird Zeit, dass Berufe, in denen vorrangig Frauen arbeiten, anständig bezahlt werden – klatschen reicht da nicht“, so Eberlein abschließend.
Deswegen fordern die GRÜNEN mehr Transparenz für Arbeitnehmer*innen. Sprecherin der GRÜNEN Julia Krebs erklärt: „Die Bundesregierung und Vertreter*innen in der Wirtschaft reden viel von Gleichstellung zwischen den Geschlechtern, aber um wirklich schneller voran zu kommen braucht es vor allem mehr Transparenz. Wenn man schwarz auf weiß sehen kann, wie viel Männer und wie viel Frauen in meiner Firma verdienen, dann wird es sehr schwierig für Arbeitgeber*innen werden, diese Schere zu rechtfertigen.“ Diese Möglichkeit gibt es momentan nur in großen Firmen ab 200 Mitarbeiter*innen.
Die Lohnungleichheit drückt sich nicht nur in der Gehaltszahlung am Ende jeden Monats aus, sondern: „Wer heute weniger verdient, bekommt morgen weniger Rente“, stellt GRÜNEN-Sprecher Oliver Groth fest, „Frauen erhalten nur etwa die Hälfte der Rente von Männern.“ Dadurch sind vor allem Frauen von Altersarmut betroffen – und das, obwohl sie ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben. Vielleicht nicht in einem bezahlten Job, aber Kindererziehung, Pflege von Angehörigen und Hausarbeit sind auch Arbeit und sollten entsprechend entlohnt werden.
Der Kreisverband BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Regensburg-Stadt beteiligt sich an der Aktionswoche zum Equal Pay Day.