Bei ihrer Aufstellungsversammlung am Freitag, 12. Juli, wählten die Regensburger Grünen Stefan Christoph mit 79 % der Stimmen zum Oberbürgermeisterkandidaten ihrer Partei. Für die Wahlen im kommenden Frühjahr geben sie sich siegessicher. Im Anschluss behandelte die Partei den Entwurf für ihr Wahlprogramm, an dem sie seit einem Jahr arbeiten.
„Ich will im März Oberbürgermeister von Regensburg werden“, so der Stadtvorsitzende und frisch gebackene OB-Kandidat der Regensburger Grünen, Stefan Christoph. Thematisch beginnt der 31-jährige Politikwissenschaftler seine Vorstellungsrede mit den Themen Wohnen und Verkehr: „Wir wollen eine grüne Wohngarantie! Dafür werden wir eine Mietpreisbremse für städtische Wohnungen einführen.“ Daneben wollen die Grünen aber auch eine Mobilitätsgarantie geben: „Jeder soll in unserer Stadt schnell, umweltfreundlich und bezahlbar vorwärts kommen. Deswegen wollen wir die Verkehrswende mit vollem Élan in Angriff nehmen. Auch, um dem drohenden Verkehrskollaps vorzubeugen.“ Zentral ist für die Grünen natürlich auch die Umwelt. Wenn Stefan Christoph Oberbürgermeister wird, möchte er Regensburg bis 2030 klimaneutral machen und in den kommenden sechs Jahren mindestens 1.000 neue Hausbegrünungen schaffen. Als Fraktionsvorsitzendem der Grünen im Oberpfälzer Bezirkstag und langjährigem Gewerkschaftsmitglied sind Christoph vor allem aber auch soziale Themen wichtig: „Regensburg gehört allen. Auch Menschen, die in Armut leben, Familien und Menschen mit Behinderungen. Sie alle sollen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.“ Unter anderem mit einer Ausweitung des Stadtpasses, mit mehr Betreuungsangeboten für Kinder und mit dem Ausbau barrierefreier Lösungen wollen die Grünen das erreichen.
Die Stadtvorsitzende der Regensburger Grünen, Theresa Eberlein, gratulierte Christoph herzlich zur Nominierung: „Wir haben mit Stefan Christoph einen OB-Kandidaten, der jung und gleichzeitig politisch erfahren ist. Er steht voll hinter unserem Wahlprogramm und wird dieses glaubwürdig vertreten.“ An dem Programm arbeite man bereits seit vergangenem Sommer, so Eberlein. In Arbeitsgruppen hatten alle Mitglieder die Möglichkeit, an den Texten der unterschiedlichen Kapitel zu arbeiten. Und noch bis September können Änderungsanträge eingereicht werden. Das sei ein einzigartiger, basisdemokratischer Prozess, so Eberlein: „Vor allem aber können sich die Inhalte sehen lassen. Wir setzen mutig neue Schwerpunkte und Ziele: Neben Wohnen, Verkehr und Umwelt setzen wir beispielsweise auf eine stärkere Beteiligung der Bürger*innen – gerade bei Großprojekten.“ In der Sozialpolitik lägen die Schwerpunkte neben den schon genannten Themen vor allem bei der Gleichstellung, Inklusion, Asylpolitik und einem selbstbestimmten Leben im Alter. Eberlein stellt zudem das feministische Profil der Partei heraus: „Wenn wir die Zukunft gestalten wollen, müssen wir allen Menschen mit ihren Lebensrealitäten eine Stimme geben. Im Regensburger Stadtrat ist die Parität noch lange nicht erreicht. Zahnlose Lippenbekenntnisse vieler Parteien helfen hier nicht weiter. Wir brauchen endlich eine konsequente Frauen*förderung. Sei es, um Frauen* in Führungspositionen zu stärken oder typische ‚Frauenberufe‘ aufzuwerten und anständig zu bezahlen. Hier muss die Stadt als Vorbild vorangehen. Einen weiteren wichtigen Baustein stellt für uns das Gender Budgeting dar.“ Hierbei handle es sich um einen geschlechtergerechten Haushaltsplan, bei welchem nachvollziehbar wird, wem welche Förderung zugute kommt, erklärt Eberlein. Mit dem Entwurf für das Wahlprogramm, der am Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, wolle man ein Angebot für alle Regensburger*innen machen.
Den bisherigen, vorläufigen Programmentwurf finden Sie unter https://kwp-regensburg.antragsgruen.de/