Die Regensburger Grünen zeigen sich irritiert von der Erklärung des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer gegen die Ehe für alle:
„Das Statement von Bischof Voderholzer wirkt wie aus der Zeit gefallen“, kommentiert Grünen-Stadtvorsitzender Stefan Christoph die Pressemitteilung des Bistum Regensburg. Dass der Bischof seine Ablehnung der Ehe für alle mit der „besorgniserregenden demografischen Entwicklung“ begründet, zeige, dass ihm ein grundlegendes Verständnis für das Thema fehle: „Nicht der Storch bringt die Kinder! Durch die Ehe für alle wird es kein heterosexuelles Paar weniger geben. Und ohne die Ehe für alle keines mehr“, so Stefan Christoph.
„Längst ist die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung für die Ehe für alle“, stellt Grünen-Stadtvorsitzende Maria Simon zusätzlich fest. Sie verweist auf über drei Viertel der Bevölkerung, die für eine Öffnung der Ehe sind. Maria Simon weiter: „Durch die Ehe für alle wird niemandem etwas weggenommen. Stattdessen erhalten Liebende die Möglichkeit, Verantwortung füreinander zu übernehmen; so wie es für andere Paare schon lange der Fall ist.“
„Die Kirche sollte sich auf ihr eigenes Métier konzentrieren und die Politik auf ihres: die Gesetzgebung“, so der Grünen-Bundestagskandidat Stefan Schmidt. Er freut sich darüber, dass die notwendige Abstimmung am morgigen Freitag endlich stattfinden soll: „Der religiöse Freiraum wird durch die Abstimmung zur Ehe für alle nicht angetastet. Der verfassungsrechtliche Schutz der Ehe und die Autonomie der kirchlichen Ehe sind auch weiter gewahrt. Aber der Staat sagt endlich nein zur Diskriminierung. Diese Position ist seit Jahrzehnten tiefste Überzeugung von uns Grünen, in der Gesellschaft längst mehrheitsfähig und nach Beschlüssen des Bundesverfassungsgerichts auch rechtlich überfällig.“