Antragstext:
Der KV Regensburg Stadt beschließt, sich von allen israelfeindlichen Inhalten
und Strukturen in aller öffentlichen Deutlichkeit zu distanzieren, die unter dem
Deckmantel der „Palästina-Solidarität“ in Regensburg öffentlichen Raum nehmen.
Die Form der Distanzierung ist dem Vorstand überlassen.
Begründung:
Seit dem judenfeindlichen Massaker der Terror-Organisation Hamas in der westlichen Negev am 7. Oktober und der darauf folgenden militärischen Selbstverteidigung Israels gibt es international einen massiven Anstieg von israelbezogenem Antisemitismus. Dabei kommt es unter dem Vorwand von „Humanität“ und „Palästina-Solidarität“ vielerorts zu einer grotesken Täter-Opfer-Umkehr zwischen der israelischen Demokratie und dem palästinensischen Terror. Das nachvollziehbare Mitgefühl der Menschen mit dem Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung wird immer wieder als Grundlage antisemitischer Doppelstandards, Dämonisierung und Delegitimierung gegenüber dem jüdischen Staat missbraucht.
Auch in Regensburg gibt es dahingehend problematische Vorgänge. Das legte bereits die detaillierte Recherche der Regensburger Gruppe anita f. nahe, die sich mit israelfeindlichen und islamistischen Inhalten und Strukturen rund um die erste sog. „Pro-Palästina“-Demo am 10.11.2023 auseinandergesetzt hat (Recherche online nachlesbar). Für die in der Folge regelmäßig am Bahnhof stattfindenden „Palästina-solidarischen“ Kundgebungen ließen sich auf öffentlich einsehbaren Bildern ebenfalls Hinweise auf israelfeindliche Propaganda feststellen. Inzwischen sind diese Kundgebungen zu regelmäßigen Lauf-Demonstrationen angewachsen, die eine enge bayernweite Vernetzung ihrer Strukutren vorantreiben. Auf Mobilisationsplakaten werden in Bezug auf den jüdischen Staat ganz offen israelfeindliche Zuschreibungen wie „Apartheid“ und „Genozid“ verwendet. Die Akteurin, die im anita‑f.Bericht problematisiert wird, ist außerdem offenbar nach wie vor integraler Teil dieser Demonstrationen, darf dort offiziell auf der Bühne Rede-Beiträge halten und Instagram-Videos aufnehmen.
Bisher scheint sich für diese Vorgänge außer der antifaschistischen Gruppe anita f. in der Stadtgesellschaft niemand gesteiert zu interessieren. Diesen Vorgängen schweigend oder gar vermeintlich „neutral“ gegenüberzustehen, verbietet sich aus selbstverständlichen Gründen für unsere Partei. Die bundesweite Instrumentalisierung der Anteilnahme an einer humanitären Katastrophe von islamistischen oder palästinensisch-nationalistischen Kräfte als Bühne für ihre Inhalte und Mobilisation ist ideologisch ekelhaft und politisch gefährlich. Die Antwort auf Israelfeindlichkeit muss die gleiche sein, die wir auch bei jeder anderen Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit geben: Organisierter demokratischer Widerstand.
Nie wieder ist jetzt.